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Schon bald …



Der findige, aber leidlich angeschlagene Komponist Tobias Keller erhält eine unerwartete Anfrage der bekannten, isländischen Popsängerin Kristín Jón, eilends nach Reykjavík zu kommen und mit ihr an einem neuen Album zu arbeiten — wie könnte der schüchterne Mittdreißiger das attraktive Angebot der so erfolgreichen Musikerin ablehnen?

Dort angekommen stellt er fest, dass die hübsche Musikerin nichts anderes im Sinn hat, als ein Album voller Liebeslieder zu schreiben, für das er, wegen der gefühlvollen Art seiner Kompositionen, den ausschlaggebenden Anteil an der musikalischen Schöpfung übernehmen soll.

Während die beiden sich näher kennen lernen, gerät Tobias in große Bedrängnis. Seine Gefühle drängen ihn zu Vertrauen und Offenheit, aber der von der Einsamkeit vieler Jahre geprägte Teil seines unbewussten Denkens setzt sich durch und statt der sympathischen jungen Frau näher zu kommen, baut er unüberwindbare Mauern um seine Gefühlswelt auf, die sämtliche weitere Annäherung verbieten.

Alle Versuche der viel begehrten Sängerin, zu seinen anfangs so deutlichen Gefühlen durchzustoßen, schlagen fehl und Kristín rutscht immer weiter in eine schwere Niedergeschlagenheit ab.

So arbeiten sie mehr oder minder erfolgreich an der Musik, ohne dass Tobias die Lage erkennt — seine emotionalen Scheuklappen lassen grüßen —, bis er eines Abends in ihre Hotelsuite kommt, um ihr einige neue Noten vorzuspielen und die Sängerin in vollkommener Hysterie gefangen vorfindet.

Der warme, fürsorgliche Trost, den er ihr spendet, lässt sie wieder etwas Hoffnung gewinnen und Kristín entscheidet, ihn mit in ihre Heimatstadt zu nehmen, wo sie mit ihrer Familie ihren Geburtstag feiern will.

Doch dort, in Selfoss, stellt sich heraus, dass Tobias' innere Welt genauso unerreichbar ist wie vor ihrem Zusammenbruch …

Aber lassen sich Gefühle einfach so im Inneren eines Menschen einsperren?


Alles Liebe,

Thorge Janis Kirsen





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